Im Mai 2023 erweiterte Kondor Wessels sein Leistungsportfolio um die Sparte Logistikimmobilien. Im Interview gibt Vincent L. M. Mulder, Geschäftsführer Kondor Wessels Wohnen Berlin GmbH, einen Überblick zu den laufenden Projekten der Kondor Wessels Logistik GmbH, der Zusammenarbeit mit den niederländischen Kolleginnen und Kollegen und der künftigen Entwicklung der Logistikimmobilien-Sparte in Deutschland.
Seit Frühjahr 2023 erweitert Kondor Wessels sein Portfolio im Bereich Logistikimmobilien – von der Grundstücksakquisition bis zur schlüsselfertigen Übergabe. Vincent L. M. Mulder, wie kam es zu der Entscheidung den Bereich Logistikimmobilien auszubauen?
Vincent L. M. Mulder: Schon seit einigen Jahren ist unser Mutterkonzern VolkerWessels in den Niederlanden mit dem Geschäftsbereich VolkerWessels Logistik Development sehr erfolgreich. Roeland van der Berg, bei VolkerWessels zuständig für den Bereich Logistik, hat mit seinem Team auf dem niederländischen Markt zahlreiche Logistikprojekte in unterschiedlichen Größenordnungen realisiert. Wir bei Kondor Wessels haben dann gemeinsam mit dem Group Board in den Niederlanden entschieden, auch eine Logistik-Sparte in Deutschland zu etablieren. Bekräftigt wurde diese Entscheidung besonders durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die Folgen des Ukrainekriegs. Viele Unternehmen haben sich, durch die mit dem Krieg und der Pandemie verbundenen Lieferkettenschwierigkeiten, dazu entschieden, wieder vermehrt im Inland oder im nahen Ausland zu produzieren und auch lagern zu lassen. Last but not least spielt auch die Diversifizierung eine Rolle. VolkerWessels ist als weltweiter Konzern in viele verschiedene Geschäftsbereiche diversifiziert. Das ermöglicht Flexibilität sowie Sicherheit und minimiert so das Risiko.
Inwiefern arbeiten die deutschen und niederländischen Kolleginnen und Kollegen in dem Bereich zusammen?
Vincent L. M. Mulder: Am Anfang haben wir sehr viel Input von dem niederländischen Logistik-Team erhalten – ob generell zum Thema „Logistikimmobilien“ wie auch zu interessanten Kontakten. Wir waren selbst in den Niederlanden und haben uns die Logistikprojekte vor Ort angesehen. Unsere niederländischen Kollegen haben auch die Grundstücke der Logistikprojekte in Deutschland besucht. Es findet ein ständiger Austausch zwischen den Logistik-Teams der beiden Länder statt. Logistik ist ein anderes Feld als Wohnimmobilien. Die Projekte können beispielsweise viel schneller realisiert werden. In der gesamten Frage der Umsetzbarkeit im Bereich der Logistikimmobilien konnten wir vom Austausch und den Erfahrungen unserer niederländischen Kollegen viel profitieren. Dafür sind wir sehr dankbar.
Gibt es Unterschiede auf dem Markt in den Niederlanden und Deutschland im Bereich Logistik?
Vincent L.M. Mulder: Ja, unter anderem im technischen Bereich. In den Niederlanden baut man beispielsweise überwiegend im Stahl-Skelett-Bau, in Deutschland eher mit Beton. Viel wichtiger ist jedoch: Im Logistikimmobilienbereich gibt es schon lange Big Player, die erfolgreich auf dem Markt unterwegs sind. Unser Ziel ist es nicht, hier alles aufzumischen, jedoch realisierbare Projekte und Folgeprojekte zu eruieren und uns dabei von den Mitbewerbern durch das Thema Gestaltungsweise in der Architektur und Nachhaltigkeit zu unterscheiden. Vor allem im Bereich Gestaltung von Logistikhallen sind unsere niederländischen Kollegen ein Vorbild, dies macht DEN Unterschied insbesondere zu Deutschland aus. Diese Art von Gestaltung möchten wir auf dem deutschen Logistikimmobilienmarkt als unser Alleinstellungsmerkmal etablieren – selbstverständlich immer mit einem Auge auf die Kosten. Denn Mieter wollen vor allem eins: bezahlbare Flächen beziehen.
„Vor allem im Bereich Gestaltung von Logistikhallen sind unsere niederländischen Kollegen ein Vorbild, dies macht DEN Unterschied insbesondere zu Deutschland aus.“
Welche laufenden Projekte realisiert Kondor Wessels gerade im Bereich Logistik und wie ist hier der aktuelle Stand?
Vincent L. M. Mulder: Wir haben zwei Grundstücke gekauft, die sich aktuell in der Projektentwicklung befinden und die wir nächstes und übernächstes Jahr in die Realisierung bringen wollen. Das ist einmal unser Projekt in Falkensee mit einer vermietbaren Fläche von ca. 5.500 m² und einmal das Projekt in Dahlewitz mit rund 15.000 m² vermietbarer Fläche. Beide sind als Gewerbeparks mit einer hervorragenden infrastrukturellen Anbindung geplant, die neben reinen Logistikflächen auch Lagerräume oder Werkstätten für zum Beispiel Handwerker bieten können. In Falkensee läuft die Planung schon auf Hochtouren. 2024 soll hier gebaut werden. In Dahlewitz ist der Baustart für 2025 avisiert.
Durch den rasanten Zinsanstieg der letzten zwölf Monate ist nicht nur der Markt im Bereich Wohnimmobilien eingebrochen, sondern auch Logistikimmobilien sind im Moment nicht so einfach zu verkaufen. Bis die Marktlage sich entspannt, kann es auch durchaus sein, dass wir die Projekte erst einmal vermietet im Bestand halten werden.
Inwiefern hat die Erweiterung des Geschäftsbereiches Auswirkungen auf die Gesamtleistung und die Positionierung von Kondor Wessels auf dem Markt?
Vincent L. M. Mulder: Mit der Erweiterung innerhalb der Sparte „Logistikimmobilien“ diversifizieren wir unser Leistungsportfolio, was unsere Unternehmensgruppe auf breitere Füße stellt. Langfristig wollen wir uns mit dem Knowhow als Logistikentwickler in Deutschland etablieren.
Wie sieht die künftige Entwicklung von Kondor Wessels Logistik aus?
Vincent L. M. Mulder: Die Assetklasse „Logistik“ hat für uns erfolgversprechende Zukunftsaussichten, deshalb wollen wir da unbedingt weitermachen. Im Moment haben wir innerhalb der Kondor Wessels Logistik-Sparte ein kleines Team, das sich speziell mit dem Thema „Logistikimmobilien“ beschäftigt und die laufenden Projekte betreut. Perspektivisch wollen wir das Team ausbauen.
„Die Assetklasse „Logistik“ hat für uns erfolgversprechende Zukunftsaussichten, deshalb wollen wir da unbedingt weitermachen.“
Vincent L. M. Mulder vielen Dank für das interessante Gespräch!
Mehr zu Kondor Wessels Logistik: https://www.kwlogistik.com/
